Page 11 - Energieberater
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Bei der Auswahl der Dämmstoffe spielen auch deren Eigenschaften wie das Ver- halten im Brandfall, bei Wasserschäden, deren Robustheit und Lebensdauer sowie Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit eine elementare Rolle. Schließlich geht es um eine langfristige Investition für energieeffizientes und behagliches Wohnen.
Mit Dämmen im Wärmedämmverbundsystem
Für die außenliegende Dämmung mittels Wärmedämmverbundsystem (WDVS) folgt auf den Unterputz oder Klebemörtel direkt die Aufbringung des Dämm- stoffs, den Abschluss bilden ein Armierungsputz mit Gewebe und der Oberputz. Beim Dämmstoff als Herzstück des Systems kann ein synthetischer Dämm- stoff aus EPS (expandiertes Polystyrol) oder Styropor eingesetzt werden.
Eine Alternative aus nachwachsenden Ressourcen sind Holzfaser-Dämm- platten, die diffusionsoffen sind und bei Feuchtigkeit schnell austrocknen. Eine gute Ökobilanz weisen auch diffusionsoffene mineralische Dämmstoffe wie Glas- oder Steinwolle auf, zudem sind Mineralfaser- oder Mineralschaum- platten nicht brennbar.
Vorhangfassade richtig dämmen
Die Dämmung per hinterlüfteter Vorhangfassade ist aus folgenden Komponenten aufgebaut:
1 | Unterkonstruktion 2 | Dämmung
3 | Raum zur Hinterlüftung 4 | Außenverkleidung (Vorhang)
Als Dämmstoffe sind zum Beispiel Miner- oder Holzfaserplatten sowie Polyurethan oder auch Korkplatten geeignet. Für die Außenverkleidung ist die Auswahl schier grenzenlos: Holz, Schiefer, Steinplatten bis hin zu Kunststoff oder auch Faserzementplatten. Die einzelnen Komponenten müssen jedoch bauaufsichtlich aufeinander abgestimmt sein.
Unterputz
Oberputz Armierungsgewebe
Armierungsmörtel Dämmplatte
FASSADENDÄMMUNG
Fassadendämmung im Fokus
Dämmsysteme und passende Dämmstoffe
Die Fassade ist das Gesicht des Hauses – und dessen größte Fläche. Daher kann speziell durch die Außenwanddämmung der Energieverbrauch eines Bestandsgebäudes reduziert werden. Die Wahl des Dämmstoffs hängt von den baulichen Gegebenheiten und der Art des Dämmsystems ab. Außerdem müssen bestimmte gesetzliche Mindestanforderungen, beispielsweise an die Dämmstoffstärke und die Dämmqualität (U-Wert) eingehalten werden.
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Mauerwerk
Dämmung mit Steinwolle
Holzfaserplatte
Bild: steico.com
Bild: steico.com
Fassadendämmung bei Holzständerbauweise
Bei Holzrahmenbauten oder Holzständerbauweise eignen sich die Zwischenräume zur Einbringung von Dämmmaterial. Möglich ist das Einblasen von Dämmstoff oder die Entfernung des Außen- profils, sodass Dämmplatten aus Schaumpolystyrol, Stein- bzw. Mineralwolle oder Holzfasern außen auf die Holzständerkonst- ruktion angebracht werden können.
Bilder: Knauf Gips KG