Page 24 - Energieberater
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Energiebedarf erkennen
und anpassen
Energetische Maßnahmen an der Gebäude- hülle führen zu einer geringeren Heizlast, sodass alte Heizungen nach der energe- tischen Sanierung häufig überdimensioniert sind. Ein sogenannter hydraulischer Abgleich ist dann ein wichtiger erster Schritt. Mithilfe einer Heizlastberechnung wird das Heizungs- system an den geringeren Energiebedarf
des Gebäudes angepasst. Ziel ist es auch, dass sich in der Folge die Wärme bedarfs- gerecht in den einzelnen Räumen des Hauses verteilt. Die Anpassung der Heiztechnik spielt dabei eine wichtige Rolle: Braucht das Haus nach einer Dämmung deutlich weniger Heizwärme, kann die Vorlauftemperatur des Heizungswassers, das der Heizkessel durch Rohre und Heizflächen pumpt, niedriger sein. Gleiches gilt dementsprechend für die Rück- lauftemperatur, womit der Brennwerteffekt optimal genutzt wird.
Welche Heizanlage nach
energetischer Sanierung?
Das effffiziente und klimaschonende Heize
mit verschiedenen Technologien möglich. Wer Wert
auf die Unabhängigkeit von endlichen Ressourcen
und schwankenden Rohstoffffpreisen legt, kommt an einer Heizungsanlage, die sich aus erneuerbaren Energiequellen speist, nicht vorbei. Hier kommen in Frage:
Wärmepumpen (Geothermie oder Umweltthermie) Solarthermie
Holz / Pellets
Biogas / Biomasse
Häufig auch eine Hybridheizung, die zwei oder mehr Energiequellen nutzt, wie beispielsweise die Gas-Solar-Heizung oder auch die Wärmepumpe als Hybridsystem.
Heizungen müssen für die nächsten 20 Jahre zu der individuellen Situation passen. Daher sollte ein Heizungsaustausch frühzeitig und sorgfältig geplant werden. Expertenrat hilft dabei, gesetzliche Vorgaben und Fördermöglichkeiten in die Überlegungen miteinzubeziehen. Beson- ders durch Fördergelder lohnt sich ein Austausch der alten Heizung manchmal schon früher.
EFFIZIENT HEIZEN
Effizient heizen
Erst die Dämmung, dann die Heizung
Die Zahlen sprechen für sich: rund ein nicht gedämmtes Bestandsgebäude hat einen Grundumsatz von ca. 40.000 Kilowatt- stunden (kWh), was einem Energiebedarf von 4000 Litern Öl entspricht. Neubauten oder umfassend gedämmte Bestandsgebäude benötigen hingegen nur ein Viertel dieser Energie.
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Bilder: GettyImages
Der Brennwerteffekt:
Das abgekühlte Heizwasser kühlt die heißen Abgase, die bei der Verbrennung im Kessel entstehen. So kondensiert der in den Abgasen vorhandene Wasser- dampf. Die entstehende Kondensations- wärme erwärmt das Heizwasser.